Heiner Mies, Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde Mettmann, hatte bereits im März dieses Jahres einen Präventionstag zu dem Thema "Sicherheit rund ums Pedelec" ausgerufen. "Pedelec-Unfälle sind derzeit unser Sorgenkind Nummer 1 - hier haben wir auch eine deutliche Zunahme der Verletzten zu beklagen", resümierte er im Hinblick auf die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2022. Die Polizei im Kreis Mettmann verzeichnete in diesem Zeitraum 552 Verunglückte mit Fahrrädern und Pedelecs, was einen Anstieg um rund 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Das Frühlingsfest nutzten unsere Expertinnen und Experten nun, um gezielt mit Pedelec-Fahrerinnen und -fahrern ins Gespräch zu kommen und zu beraten. Zudem boten die Kolleginnen und Kollegen auch einen kostenlosen Check der mitgeführten Räder auf ihre Verkehrssicherheit hin an. Auf einem Übungsparcours sowie einem extra aufgebauten Simulator konnten Interessierte ihre eigenen Fähigkeiten testen. "Immer mehr Menschen, gerade aus der Generation 65plus, sind mit einem Pedelec unterwegs - oftmals haben sie aber kein Gefühl für das Handling ihrer Räder. Die Körperkraft und die Sinneswahrnehmungen nehmen schon ab dem mittleren Alter ab und lassen sich nur bedingt durch Erfahrungen ausgleichen. Die Pedelecs sind schnell, schwer und haben starke Bremsen - das sind viele Menschen nicht gewohnt, und daher kommt es zu Unfällen. Das wollen wir verhindern", erläuterte Polizeihauptkommissar Jens Jaraczewski-Kuhlen.
Als kleines Extra konnten Interessierte außerdem einen Service der besonderen Art am Info-Stand in Anspruch nehmen: Die Diplom-Sportlehrerin Claudia Bader vom behördlichen Gesundheitsmanagement der Kreispolizeibehörde Mettmann informierte rund um das Thema "Gesundheit". So bot sie speziell für die Fahrradfahrenden eine Bewegungsberatung an und gab hilfreiche Tipps zur richtigen Körperhaltung und Sitzposition auf dem Rad. Außerdem hatte die Polizei eine Virtual-Reality-Brille mit im Gepäck, um die Gefahren durch den "toten Winkel" zu visualisieren.
Zahlreiche Flyer und Informationsbroschüren zu allen Beratungsangeboten rundeten das Angebot ab.
Polizeihauptkommissarin Saskia Pletsch freute sich über viele interessierte Besucherinnen und Besucher: "Unser Ziel war es, mit dieser Aktion zahlreiche Menschen zu sensibilisieren, egal ob sie ihr Pedelec täglich oder auch nur zum Freizeitvergnügen nutzen. Hinsichtlich des angrenzenden und stark frequentierten PanoramaRadweges wollten wir natürlich auch für eine gegenseitige Rücksichtnahme werben. Ein fairer Umgang miteinander reduziert - nicht nur hier- das Unfallrisiko für alle Beteiligten."