All unsere Gedanken sind bei den beiden Kollegen, den ebenfalls zum Teil schwerstverletzten Feuerwehrleuten und Rettungskräften, ihren Angehörigen und allen, die gestern in Ratingen-West waren und miterleben mussten, wie ein vermeintlich harmloser Einsatz eskalierte.
Nach aktuellem Stand der Erkenntnisse sind Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte gegen 11.15 Uhr wegen einer mutmaßlich hilflosen Person zu dem Hochhaus an der Berliner Straße in Ratingen-West alarmiert worden. Während der Türöffnung durch die Feuerwehr öffnete ein Mann plötzlich die Tür von innen. Kurz danach kam es zu einer schweren, vermutlich durch den Tatverdächtigen vorsätzlich herbeigeführten, Explosion, wodurch unsere Kollegin und unser Kollege sowie sieben Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettung zum Teil lebensbedrohlich verletzt wurden.
Eine hilflose Person hinter einer verschlossenen Tür ist für Einsatzkräfte eine Standardsituation mit eingespielten Abläufen zwischen Feuerwehr und Polizei. Schnell vor Ort effektive Hilfe zu leisten und im besten Fall Leben retten zu können, ist das Ziel solcher Einsatzanlässe. Dadurch letztendlich selbst in Lebensgefahr zu kommen und um sein eigenes Leben und das der Kolleginnen und Kollegen fürchten zu müssen, ist unvorstellbar. Der gestrige Tag führt uns allen einmal mehr in tragischster Art und Weise vor Augen, wie gefährlich unsere Arbeit für die Polizei NRW ist. Niemand von uns weiß, welche Situation uns an der Einsatzstelle erwartet, welche unerwarteten Wendungen eine Lage nehmen kann.
Wir haben alle unseren Dienst angetreten, um Menschen in Notlagen zu helfen. Wir stehen ein für Vertrauen und Zuverlässigkeit. Dass Kolleginnen und Kollegen immer wieder mit Aggressionen, Widerstandshandlungen, Beleidigungen umgehen müssen, passiert leider immer häufiger. Dass unser Einsatz für Bürgerinnen und Bürger in Notlagen, aber nun offenbar hinterhältig ausgenutzt wurde, um Leib und Leben der Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettung und Polizei zu bedrohen, entsetzt, schockiert und macht zutiefst fassungslos. In dieser Tragweite hat es bislang Aggressionen gegen Einsatzkräfte im Kreis Mettmann nicht gegeben.
Wer für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sowie deren Familien spenden möchte, kann dafür das folgende Konto der Polizeistiftung David + Goliath nutzen. Diese wird die Spende schnellstmöglich an die Betroffenen weitergeben.
Kontodaten:
Sparkasse Mülheim an der Ruhr
IBAN: DE57 3625 0000 0300 1420 01
BIC: SPMHDE3EXXX
Verwendungszweck: "Ratingen"